Bei der Fülle an Testgeräten, die durch meine Hände und die meiner Kollegen gehen, kann man schonmal den Überblick verlieren. Als mir heute Morgen ein Kurier ein Paket von Dell mit dem neuen Ultrabook XPS 13 entgegenstreckte, war ich jedenfalls überrascht. Ein Blick in den Gesendet-Ordner und es fiel mir wieder ein – ich hatte schon zur CES ein Gerät angefragt. Wie auch immer, Dells erstes Ultrabook ist ab sofort auch in Deutschland zu haben und ich habe mir die (un)erwartete Lieferung für euch kurz angeschaut.
Vorab: Mit einem Startpreis von 1.149 Euro ist das XPS 13 keinesfalls das günstigste Ultrabook, das derzeit erhältlich ist. Das setzt nicht nur die Erwartungen an die Verarbeitung hoch, auch Ausstattung und Features sollten dem Preis gerecht werden. Hier hat das Gerät Minimum einen Intel Core i5-2467M Prozessor mit 1,6 Gigahertz (GHz) und integrierter HD 3000 Grafik, 4 Gigabyte (GB) und eine SSD mit 128 GB zu bieten. Dell hat mir allerdings die Spitzenkonfiguration mit Core i7-2637M mit 1,7 GHz und 256 GB Speicherplatz für 1.499 Euro geschickt. Außerdem ist das Ultrabook eines der ersten mit Intel Smart Connect, das heißt, wie ein Tablet-PC oder Smartphone checkt es auch im Ruhezustand eure E-Mails und klopft soziale Netzwerke auf Updates ab.
Alu-Gehäuse aus einem Guss
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Zunächst zum Design. Geliefert wird das XPS 13 in einem schicken, schwarzen Karton, so wie sie Dell auch für die übrigen schlanken XPS-Modelle, das 14z und 15z, nutzt. Wenn ich mir ein Notebook für über 1.000 Euro kaufen würde, würde ich auch erwarten, dass die Verpackung etwas hermacht. Das Notebook an sich wiegt nur 1,36 Kilogramm und misst 316 x 205 x 6 bis 18 Millimeter. Das entspricht etwa DIN A4, für ein Gerät mit 13-Zoll-Bildschirm enorm kompakt. Bevor ich es eingeschaltet habe, war das Gehäuse sehr kalt – kein Wunder, Deckel und Rahmen des Bodys bestehen aus Aluminium, aus einem Stück gefräst und ohne jegliche zu spitze Kanten oder Grate. Das fühlt sich gut an und sieht gut aus, ist aber auch sehr stabil. Der Deckel lässt sich nicht eindrücken, biegt sich also nicht durch und wirkt daher sehr wertig.
Die gummierte Unterseite besteht aus Karbonfaser und lässt zwei lange Standfüße erkennen, um das Ultrabook auch auf glatten Flächen sicher abstellen zu können. Vorder- und Rückseite sind komplett clean, links hat Dell den Anschluss für das Netzteil (sehr leicht und etwa doppelt so groß wie ein Kamera-Akku), USB 2.0 und einen Kopfhörer-Port angebracht. Gegenüber stehen ein Mini-DisplayPort und USB 3.0 bereit. Außerdem gibt es fünf kleine LEDs und einen Knopf: Damit könnt ihr den Akkufüllstand prüfen, auch dann, wenn das Notebook ausgeschaltet ist.
Glas-Touchpad und Tastaturbeleuchtung
Im Innenraum gibt es dann weitere Anhaltspunkte für den hohen Preis: 1) Die Chiclet-Tastatur – auf der man übrigens gut schreiben kann, lediglich die Enter-Taste wurde auf eine Zeilenhöhe beschnitten – ist spritzwassergeschützt und lässt sich per Knopfdruck beleuchten, 2) das große Touchpad besteht aus Glas, auch wenn es sich trotz glatter Oberfläche nicht wirklich so anfühlt, und 3) das 13,3-Zoll-Display mit 1.366×768 Pixeln sitzt hinter einer kratzfesten Glasscheibe – Typ Gorilla von Corning, wie ihr es sicher von Smartphones und Tablets kennt. Das Glas deckt den Bildschirm bis zum Rand ab, spiegelt aber natürlich, wenn ihr in der Nähe eines Fensters oder im Freien sitzt. Besser wird es, wenn man an der Helligkeit dreht. Hier gibt es genügend Luft nach oben. Was mir an dem Display nicht so zusagt, ist der kleine horizontale Blickwinkel. Wenn man von oben herab schaut, werden die Farben dunkler. Von der Seite oder von unten betrachtet ist es deutlich besser.
Leistung
Zwei Dutzend Tabs in Chrome gleichzeitig zu öffnen, war für das Ultrabook ein kurzer und leichter Job. Gleichzeitig war es das erste mal, dass ich hören konnte, dass der Laptop überhaupt eingeschaltet ist. Im Energiesparmodus ist er so leise, dass man schon ganz genau hinhören muss. Nur bei Anstrengung dreht er kurz auf. Anschließend waren der Prozessor zu etwa 9 Prozent und der RAM zu 50 Prozent ausgelastet. Noch ein Full-HD-Video (absolut flüssig) in den VLC-Player gepackt und die Zahlen stiegen auf knapp 20 und 60 Prozent. Der Windows-Leistungsindex bewertet die Hardware wie folgt: CPU: 6,9; RAM: 5,9; Grafik: 5,6; 3D-Grafik: 6,2; SSD: 7,9. Eine 7,9 bei der Festplatte ist mir bislang nur beim Asus Zenbook UX21E aufgefallen, bei anderen SSDs lagen die Werte bei 7,3 bis 7,7.
Der integrierte Akku soll sich laut Dell erst nach rund 9 Stunden leeren. Wenn man bedenkt, dass es da draußen auch viele Ultrabooks mit 5 bis 7 Stunden Laufzeit gibt, ein schönes Versprechen. 9 Stunden habe ich es jetzt noch nicht angehabt, sondern erst 90 Minuten, in denen sich der Akkuzustand von 78 auf 49 Prozent gesenkt hat. Hochgerechnet sind das 310 Minuten mit einer kompletten Füllung; wobei ich die ganze Zeit über am Laptop gearbeitet und Programme installiert habe und erste Anwendungen unter Volllast an Hardware und Batterie zerrten.
Was mir sonst noch aufgefallen ist: Die gummierte Handballenauflage und das Touchpad haben sich schon ein paar Tapser eingefangen, die Tastatur hingegen nicht. Als ich Videos und Musikdateien abgespielt habe, war ich von der maximalen Lautstärke der Lautsprecher erstaunt. Für ein so kleines Gerät beachtlich.
Vermisst: Kartenleser und HDMI
Was mir unter anderem fehlt, ist ein Kartenleser. Nach einem Termin direkt im Zug die Fotos auf den Laptop übertragen zu können, daran hat man sich schnell gewöhnt. So muss man zusätzlich an einen Kartenleser denken. Ist dann noch ein USB-Stick angeschlossen, sind alle Ports besetzt. Um eine Maus anzuschließen, müsste dann erst ein Gerät wieder verschwinden. Das sollte jedoch kein Problem sein, die anderen Ultrabooks und das Apple MacBook Air bieten schließlich auch nur zwei USB-Ports. Wer es leicht und dünn haben möchte, muss wohl oder übel damit leben.
Der zweite Punkt auf der Wunschliste ist HDMI. Ich kann zuhause jedenfalls mit einem DisplayPort einfach nichts anfangen. Wer sein Notebook gerne an den Fernseher anschließt, kann das natürlich auch mit dem XPS 13, allerdings nur mit einem Adapter. Dell verkauft einen passenden für 21,99 Euro, auch Adapter auf DisplayPort in regulärer Größe und DVI sind für rund 20 bis 40 Euro erhältlich. Ebenfalls nur per Adapter verbinden lässt sich ein LAN-Kabel. Das Zubehörteil für den USB-Port kostet exakt 43,05 Euro.
Fazit
Alles in allem ist Dell mit dem XPS 13 ein sehr hübsches und hochwertiges Ultrabook gelungen, das mit starken Komponenten, aber auch mit dem Display glänzt. Eine matte Bildschirmoberfläche gibt der Online-Konfigurator ebenso wenig her wie eine höhere Auflösung oder ein optisches Laufwerk. Die gute Verarbeitung lässt sich der Hersteller gut bezahlen. Das Asus UX31E kostet mit einem Core i7-2677M mit 1,8 GHz, 4 GB RAM und SSD mit 256 GB knapp 1.300 Euro und ist damit 200 Euro günstiger. Ich bin gespannt, wie teuer das Acer Acer Aspire S5 sein wird. Bei identischer Displaygröße ist das Ultrabook ebenfalls sehr kompakt, auch mit einem Core i7 erhältlich und hat außerdem HDMI und Thunderbolt im Gepäck.
(Saskia Brintrup, Bilder: Basic Thinking)
Darf man nicht kritisch sein wenn man etwas geschenkt bekommt?
Mhhh, also alles was du erwähnst und DELL eingebaut hat, hat mein MBP von Apple bereits seit Jahren.
Ich war nicht kritisch? Das sehe ich anders. Wir bekommen die Testgeräte außerdem nicht geschenkt, sondern schicken sie nach dem Test wieder zurück. Wären es Geschenke, hätte ich etwa 100 Notebooks hier liegen…
Ach Paule,
Ultrabooks sind hier ja nicht als technische Revolution beschrieben, sondern nur dass es ein hochwertiges Gesamtpaket ist, das ist dein MBP auch.
Das hier ist dünner und kostet weniger und ist nicht von Apple, wer gerne Windows hätte.
Somit gibt es schon Gründe für dieses Ultrabook und gegen dein MBP, natürlich hat auch das MBP-Vorteile, da es u.a. eine andere Konfiguration hat und deshalb kann man es auch wieder schlecht vergleichen.
Das das Display außerdem nicht das beste ist vom Blickwinkel her, wurde von der Saskia Brintrup genannt.
Wie wärs mal mit einem konstruktiveren Kommentar, dann wird dir evtl auch geholfen.
Wer wird denn hier gleich schon wieder rumpaulen..
Ich finde das XPS13 hört sich nach einem der interessantesten Ultrabooks an. Aber irgendwie will ich mich immer noch nicht damit abfinden nur zwei USB Ports (Einer ist bei mir wegen einer externen Logitech Anywhere Maus sowieso immer besetzt) und keinen HDMI Anschluss zu haben. Adapter sind sinnlos weil man die sowieso nie dabei hat wenn man sie gerade braucht. Das ist auch eines meiner Hauptgründe gegen Macbooks, ich habe einfach keine Lust Zusatzadapter kaufen und mit mir rumtragen zu müssen
Wie ist denn das eigentlich?
Wenn ihr so ein Gerät zugesandt bekommt, dürft ihr das dann behalten?
Siehe Kommentar #2: Nein, Testgeräte werden zum Testen ausgeliehen und dann wieder zurückgeschickt.
Ich bin ja echt einmal gespannt wie sich der Trend duchsetzten wird. Auf der Cebit konnte man ja eine Menge dieser Books sehen und ich denke wir werden auch so nach und nach klasse Angebote finden. Trotzdem finde ich den Geräte aktuell noch viel zu teuer.
XPS 13 es ist sehr schön. Leider nur zwei USB-Ports und nicht über einen HDMI-Ausgang! Herzlichen Glückwunsch für die tolle Kritik.
Zumindest können nun PC Käufer nicht mehr wegen der „Überteuerte“ der Apple Hardware Klagen 😉
Ich setze derzeit ein Asus UX31e ein. Spitze ist die Lautlosigkeit, der Formfaktor, die Tastatur und der Sound (by B&O). Die Tastaturbeleuchtung fehlt mir schon. Nur zwei USB sind nicht schlimm, da ich die Maus über Bluetooth (Logitech M555B) verwende. Ganz schlimm finde ich die verbaute SSD (Sandisk U100 256GB). Diese kommt im Windows-Leistungsindex nur auf eine 5,9! Schade finde ich, das der Arbeitsspeicher nicht erweiterbar ist und der Akku nicht gewechselt werden kann. Dafür hält er aber wirklich sehr lange (mehr als 6 Stunden WLAN-Surfen).
Alles in allem aber eine sehr gelungene Weiterentwicklung eines Notebooks !
Total vergessen habe ich das tolle Display: 1600×900 ist bei 13,3″ einfall toll. Blickwinkel super, trotz glänzendem Display ist bei mittelere Helligkeit alles klar zu erkennen.
Für micht war die Entscheidung die richtige.
na wenn das nicht ein zufall ist. mein dreineinhalb jahre altes xps m1330 hat vor kurzem den geist aufgegeben. glücklicherweise ging die reparatur aufs haus, da es ein bekannter fehler mit dem nvidia chip war.
nichtsdestotrotz muss ich mich wohl damit abfinden, dass in nicht allzu ferner zukunft ein neues gerät her muss.
da kommt das hier jar ichtig gelegen. der preis ist aber doch schon arg heftig.
Das Testgerät hat eine US Tastatur, deshalb die flache Enter Taste. Bei den Deutschen Tastaturen wird man eine übliche Enter Taste vorfinden.
Bei der SSD handelt es sich übrigens um die Samsung PM830 – 8 Gramm pure Performance und derzeit das Beste was der Markt hergibt.
@Paul, ein so kleines 13″ MBP mit Carbon-Gehäuse, Gorilla Glas, USB 3.0, Smart Connect, hochperformanter SSD usw. mag ja bei Apple seit Jahren existieren, aber dann wohl nur auf der Wunschliste der Entwickler 😉
Schließe mich meinen Vorrednern an: Ein HDMI-Ausgang und Kartenslot noch verbaut und das Teil wäre schon nahe an der Perfektion. Ein paar mehr Fotos im Bericht, insbesondere eines das das komplette Design des Dells zeigt, wären noch schön gewesen.
Das Dell XPS 13 sieht dem Apple Macbook Air recht ähnlich. Der Preis ist auch ähnlich hoch angesiedelt.
[…] aufgefallen ist: Es hat einen Kartenleser und einen HDMI-Anschluss – genau das hatte ich beim XPS 13, dem Vorgänger und ersten Ultrabook von Dell, vermisst. Das Innenleben wird von Intels Ivy […]